Oberste Priorität bei akutem Hochwasser und Starkregen ist immer der Personenschutz, Haus und Besitz gilt es
erst danach zu sichern.
Nachfolgend finden Sie Empfehlungen zum Verhalten bei Starkregen:
Vor dem Starkregen
Einige Kommunen halten Starkregengefahrenkarten bereit, mit denen Sie sich über Ihre
unmittelbare Umgebung informieren können. Schauen Sie ggfs. auch, welche Straßen unbefahrbar
werden.
Unter Umständen kann die Wasser- und Stromversorgung ausfallen: Bereiten Sie sich auf eine
„Notversorgung“ mit ausreichend Trinkwasser, Batterien, aber auch Lebensmitteln vor.
Steht ein Hochwasser durch Starkregen bevor, informieren Sie sich regelmäßig über Radio und
Fernsehen. Vernetzen Sie sich auch mit Ihren Nachbarn, die ggfs. nicht vor Ort sind.
Benachrichtigen Sie auch Ihre Nachbarinnen und Nachbarn bei einer Warnung, insbesondere
ältere und ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger. Vielleicht haben sie die Warnung nicht
gehört.
Entfernen Sie aus hochwassergefährdeten Räumen ihre Wertgegenstände, auch persönliche
Dokumente oder Fotos! Elektrische Geräte wie beispielsweise mobile Heizungen, Computer oder
Fernseher sollten in höheren Etagen oder in höheren Fächern von Regalen untergebracht
werden.
Prüfen Sie, ob in gefährdeten Räumen Giftstoffe, Lacke oder Farben lagern und bringen Sie
diese an einem sicheren Ort unter. Sichern Sie nach Möglichkeit Heizung und Heizöltanks.
Überprüfen oder sichern Sie Hausentwässerungsanlagen, Rückstauklappen und Abdichtungen an
Fenstern, Türen oder anderen Eingängen.
Parken Sie gegebenenfalls Ihr Auto um.
Während des Starkregens
Bleiben Sie besonnen und denken Sie an Ihre eigene Sicherheit. Gehen Sie keine Risiken ein,
um Haus oder Besitz zu retten!
Verlassen Sie Bereiche, wo die Gefahr einer Überflutung besteht. Das können insbesondere
tiefliegende Gebäudeteile, wie z.B. Keller, Tiefgaragen und Unterführungen sein.
Bringen Sie zuerst Kinder und hilfsbedürftige Personen in Sicherheit. Vergessen Sie auch
nicht Ihre Haustiere.
Betreten Sie überschwemmte Räume nicht: Es besteht Lebensgefahr durch Stromschlag! Durch den
hohen Wasserdruck von außen lassen sich eventuell auch Türen und Fenster nicht mehr öffnen,
dadurch sind Fluchtwege versperrt.
Wenn das Betreten eines überschwemmten Raumes unvermeidlich ist, müssen die Türen unbedingt
offengehalten und fest verkeilt werden! Schon ab wenigen Zentimetern Wasserhöhe besteht die
Gefahr, dass sich eine geschlossene Tür aufgrund des hohen Wasserdrucks nicht mehr öffnen
lässt!
Betreten und befahren Sie keine überfluteten Straßen: Sie können unterspült sein und es
besteht Verletzungsgefahr durch unsichtbare Hindernisse. Zudem besteht Gefahr durch
hochgedrückte Kanaldeckel und offene Kanalschächte.
Beachten Sie die Anweisungen und Absperrungen der Einsatzkräfte vor Ort und zügeln Sie Ihre
Schaulust: Hochwassertourismus behindert die schnelle und erforderliche Hilfe und gefährdet
die Sicherheit!
Nach dem Starkregen
Nach dem Abfließen des Wassers wird aufgeräumt und der Schaden beseitigt. Eine gute
Nachsorge verhindert Folgeschäden.
Vor dem Betreten von überschwemmten Räumen muss der Strom abgestellt werden.
Tragen Sie Schutzkleidung, wenn Sie mit Schlamm und Wasser aus der Kanalisation in Berührung
kommen. Wasser aus der Kanalisation kann stark mit Keimen und Schadstoffen verunreinigt
sein. Wenn Schadstoffe wie Lacke, Farben oder Pflanzenschutzmittel ausgelaufen sein sollten,
informieren Sie die Feuerwehr für die fachgerechte Entsorgung.
Dokumentieren und melden Sie die Schäden Ihrer Versicherung, auch wenn Schäden durch
Starkregen und Hochwasser nicht automatisch Bestandteil einer Hausrat-, Wohngebäude- oder
Haftpflichtversicherung sind.
Vor dem Abpumpen stehenden Wassers markieren Sie den erreichten Wasserstand und warten Sie
mit dem Abpumpen, bis das Wasser vollständig abgelaufen ist. Stehendes Wasser sollte nur
etappenweise abgepumpt werden, da ansonsten die Stabilität des Hauses gefährdet sein kann.
Als letztes trocknen Sie die Räume so schnell es geht: Öffnen Sie Türen und Fenster und
sorgen für eine gute Durchlüftung. Leihen Sie sich gegebenenfalls im Baumarkt ein
Trocknungsgerät. Aber trocknen Sie nicht mit zu heißer Luft: diese kann zu Rissen im Putz
führen, oder bei mehreren Wandschichten wird Wasser in die inneren Schichten eingeschlossen
und sorgt dort für nachhaltigen Schaden.